
Grevesmühlen. Knuspriger Entenbraten, saftige Gänsekeulen, Elfen mit Kumpels: Die vorweihnachtlichen Feierlichkeiten des Unternehmens haben im Nordwesten Mecklenburgs Tradition. Und das seit vielen Jahrzehnten. Monatelang mussten die Gasthäuser im Voraus gebucht werden, wenn man Plätze haben wollte. Doch damit scheint nun Schluss zu sein. Das bekommt man zumindest, wenn man sich in einigen der tollen Gasthöfe der Region umschaut. Lückenlose Lücke in den Auftragsbüchern bei Reservierungen für Firmenfeiern.
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Die Gründe dafür sind laut Gastronomen vielfältig. In Tarnewitz hat Marinus Bolten derzeit nur zwei Vorbestellungen für Weihnachtsfeiern im Gasthof „Zum Klausner“. Und das nicht einmal acht Wochen vor dem Festival. „Es gibt einen klaren Trend. Geschäftsleute sind unsicher. In der Vergangenheit, also vor Corona, hatten wir mindestens zehn solcher Veranstaltungen. Und sie haben sich viel früher angemeldet. Vielleicht passiert spontan noch etwas, aber ich denke, das Geschäft wird schlechter laufen als in vergleichbaren Jahren“, sagte Bolten.
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Marinus Bolten und sein Team vom Dorfgasthaus „Zum Klausner“ haben bisher erst zwei Anmeldungen für die Weihnachtsfeierlichkeiten. Erwarten Sie spontane Gäste.
© Quelle: Mario Kuska
“Unter den Linden” in Börzow: Nur zwei Anmeldungen für Weihnachtsfeiern
Detlef Fischer, Barkeeper bei Börzow, stimmt zu. Im Dorfgasthof „Unter den Linden“, der auch zu den kultigsten Restaurants der Region zählt, stehen nur noch zwei Vorbestellungen für Weihnachtsfeiern auf dem Programm. „Eine ist von der Feuerwehr. Sie kommt immer und ist mir treu. Aber vor der Pandemie waren es immer mehr als sechs Feiern. Ich hoffe, dass vielleicht noch ein paar Firmen kommen, um hier zu feiern. Aber immerhin kann ich noch dabei sein.“ die Weihnachtsfeiern mit Partyservice“, sagt Fischer. Allerdings ahnt die Kultkneipe, dass in diesem Winter vielleicht weniger gefeiert wird. Und er selbst muss auf jeden Cent achten. „Ich weiß gar nicht, was ich machen soll Bestellen Sie Ente oder Gans, um nicht eine weniger zu machen. Geflügel ist sehr teuer geworden.
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Klaus Fischer punktet in Börzow mit deftiger Hausmannskost. Aber für die Weihnachtsferien gibt es nur zwei Reservierungen.
© Quelle: Mario Kuska
“Baumhaus” in Klein Pravtshagen: Weniger Firmenfeiern
Marc Massa vom Restaurant und Hotel „Baumhaus“ in Klein Pravtshagen berücksichtigt auch den finanziellen Aspekt. „Die Leute haben lieber etwas mehr Geld im Portemonnaie, das ihnen der Chef zu Weihnachten schenkt, als auf eine Party zu gehen. Ich habe fast keine Anmeldungen für Firmenfeiern vor dem Festival. Ich sehe das Geschäft seit Jahren rückläufig. Ich bin froh, dass es hier an der Küste im Sommer so gut läuft“, betont Massa. Für den schwierigen Winter sollten Reserven vorhanden sein.
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In Boltenhagen veranstaltet Matthias Paepcke seit Jahren auch ganz große Weihnachtsfeiern im Seehotel. Aber auch das wird dieses Jahr nicht passieren. Dafür gibt es zwei Gründe. „Auf der einen Seite wollen Unternehmen, die zwischen 50 und 100 Mitarbeiter beschäftigen, ihre Belegschaft nicht durch Corona gefährden. Und auf der anderen Seite müssen Gastronomen auch schauen, ob sie Personal haben, um solche Veranstaltungen durchzuführen. Auch in diesem Jahr mussten wir die großen Weihnachtsfeiern absagen. Wir konzentrieren uns auf das normale Geschäft“, sagt der Hotelmanager in Boltenhagen.
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Marc Massa betreibt das „Baumhaus“ in Klein Pravtshagen. Vorweihnachtliche Firmenfeiern sind hier auf dem Rückzug. Aber im Sommer herrscht reges Treiben im Laden.
© Quelle: Mario Kuska
Experte: Das Geschäft zum Jahreswechsel wird funktionieren, Weihnachtsfeiern nicht
Und das Geschäft zu Beginn des Jahres wird laufen. Das sagt auch Dehoga-Präsident Lars Schwarz. „Zu Weihnachten und Neujahr werden die Hotels in guten Destinationen wieder voll sein. Das macht mir keine Sorgen.” Das bestätigt auch Mathias Paepcke. „Aktuell gibt es zu Jahresbeginn keine Buchungseinbrüche. Wir werden sehr beschäftigt sein.“ Doch bei traditionellen Firmenfeiern sieht es ganz anders aus: Laut dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) werden nur zehn Prozent der vergleichbaren Vorjahre erreicht.
Zweifel an einer ernsthaften Erhöhung vor Weihnachten
„Die Energiekrise und die erneute Angst vor Corona spielen derzeit eine nicht unerhebliche Rolle dabei, ob sich Unternehmen für oder gegen eine Weihnachtsfeier entscheiden. Aufgrund der hohen Energiekosten ist es sinnvoll, Mitarbeitern einen Bonus zu zahlen, statt sie einzuladen auswärts essen. „Obwohl ich persönlich finde, dass eine Weihnachtsfeier als Teamevent immer für gute Stimmung und ein gutes Arbeitsklima sorgen kann“, sagt Lars Schwarz. Die Realität sind derzeit leere Auftragsbücher Ungewissheit darüber, welche Corona-Maßnahmen die Landesregierung in den kommenden Wochen noch ergreifen könnte.
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Gastronomen hatten einhellig bezweifelt, ob es in den kommenden Wochen zu einem ernsthaften Aufschwung kommen werde. Seiner Erfahrung nach hatten die meisten Firmen lange im Voraus Plätze in den Gasthäusern reserviert. Diese Einnahmequelle könnte Restaurant- und Wirtshausbesitzern in diesem Winter entgleiten. Und die drei Monate mit reduzierten Verkäufen aufgrund der dunklen Nebensaison stehen noch bevor.