Vogelgrippe und Ukraine-Krieg: Weihnachtsgänse sind knapp | Freie Presse

Steigende Energie- und Lebensmittelkosten machen auch der Gastronomie zu schaffen. Das merken Gäste bei beliebten Festessen wie St. Martin oder der Weihnachtsgans.

Berlin

Die Energiekrise wird dieses Jahr auch viele Gäste beim Weihnachtsbankett des Restaurants zu spüren bekommen. Aufgrund des Krieges in der Ukraine und der Vogelgrippe sind Weihnachtsgänse knapp und ihre Preise sind in letzter Zeit stark gestiegen.

Laut einer Branchenumfrage des Hotel- und Restaurantverbands Dehoga fügen mehr als drei Viertel der Gastronomen ihren Gänsemenüs günstigere Alternativen hinzu, wobei Wild, Ente oder Rindfleisch die beliebtesten Optionen sind, sagte der Verband.

„In diesem Jahr wurden deutlich weniger Gänse gehalten und gemästet“, sagt Herbert Dohrmann, Präsident des Deutschen Fleischer-Verbandes (DFV). “Die Vogelgrippe ist nicht wirklich unter Kontrolle, und der Krieg in der Ukraine hat auch das Tierfutter stark verteuert.”

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Allein in diesem Sommer seien in Deutschland 40.000 Gänse an der Vogelgrippe gestorben, sagte Dieter Oltmann, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Geflügelwirtschaftsverbandes. In Niedersachsen waren es 16.000 Tiere. Das merken auch Gastronomen.

Die Stimmung ist gemischt

Neben steigenden Einkaufspreisen für Lebensmittel kämpfen sie auch mit hohen Energiekosten. Für fast 90 Prozent von ihnen ist dies laut Branchenumfrage derzeit die größte Herausforderung. In einer früheren Dehoga-Umfrage sagten viele von ihnen, sie könnten zumindest einen Teil der gestiegenen Kosten an die Gäste weitergeben. Aber nur einige von ihnen waren in der Lage, es vollständig zu tun. Die Stimmung in der Branche bleibt daher gemischt.

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Laut der aktuellen Branchenumfrage von Dehoga lag der Umsatz im Oktober noch knapp 10 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau vom Oktober 2019. Fast ein Fünftel der befragten Unternehmen gab an, das Hilfspaket der Bundesregierung nicht schließen zu müssen. Und auch die Aussichten für das Weihnachtsgeschäft bleiben gering.

Zwischen Hoffen und Bangen

Laut Dehoga bewerteten mehr als 45 Prozent der befragten Unternehmen die Buchungs- und Buchungslage für die Monate November und Dezember als schlecht. Mehr als die Hälfte fand die Situation jedoch gut oder befriedigend. Dehoga-Präsident Guido Zöllick strahlte am Montag Zuversicht aus: „Wir wissen, dass Gäste heute viel schneller buchen“, sagte er. “Das macht Hoffnung für das Weihnachtsgeschäft.”

Die „entlastende Wirkung von Energie- und Strompreisbremsen“ müsse nun schnell bei Verbrauchern und Unternehmen ankommen, forderte Zöllick. „Jetzt ist es wichtig, dass die offenen Fragen der Technologie für Entwicklung und staatliche Hilfen schnell geklärt werden.“

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Etwas Hoffnung könnte die aktuelle Verbraucherstimmungsumfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) geben. Folglich sind die Leute trotz der Preissteigerung etwas bereitwilliger, etwas Neues zu kaufen. Der monatelange Abwärtstrend der Verbraucherstimmung sei nicht mehr nachhaltig, teilte der Handelsverband Deutschland in Berlin mit. In Bezug auf das eigene Einkommen und die wirtschaftliche Entwicklung sind die Menschen daher etwas optimistischer als zuletzt.

Die Gastronomiebranche muss hoffen, dass die Pläne der Verbraucher für das Weihnachtsessen außer Haus schnell Wirklichkeit werden. An günstigeren Alternativen zur Weihnachtsgans sollten Sie nicht scheitern. (dpa)

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