
Wunschzettel-Aktion in Aachen
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Arme Kinder wollen neue Legos, Bücher oder Klamotten
Der 17-jährige Abbas will einen Gutschein von Aquis Plaza. Dahinter: Bürgermeister Keupen und Vertreter von drei Organisationen.
Foto: MHA/Anika Müller
Schmerz Im Foyer des Aachener Rathauses steht jedes Jahr ein großer Weihnachtsbaum. An ihnen baumelten bunte Karten mit Weihnachtswünschen armer Kinder und Jugendlicher.
Der Weihnachtsbaum erstrahlt in seiner ganzen Pracht im Foyer des Aachener Rathauses. Zwischen selbstgemachten Goldsternen und glitzernden Kugeln hängen kleine Karten mit Weihnachtswünschen. Die besten Wünsche kommen von Kindern und Jugendlichen, die in verschiedenen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Aachen betreut werden.
Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen freut sich, seine dritte Wunschaktion fortsetzen zu können. Sie eröffnete die Kampagne mit den Worten: „Es gibt Kinder, die die Sonne des Lebens nicht genießen. Die erwünschte Handlung ist ein Weg, Licht ins Dunkel zu bringen. Die alljährliche Kampagne bezeichnet sie als „Riesenschlag“.
Lob gebührt auch den einschlägigen Aachener Institutionen. Horst Kreutz, Repräsentant der Evangelischen Kinder- und Jugendhilfe Aachen-Brand, lobte: „Ich möchte mich ganz herzlich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken. Ohne viele Hände wäre das nicht möglich gewesen.“
Der Kinder- und Jugendwunsch ist klassisch. Lego-Bausteine, Kosmetik oder Bücher. Aber viele Kinder wollen auch Coupons von Bekleidungsgeschäften. Burkhard Büttgen, Vertreter des Zentrums für Soziale Arbeit Burtscheid, nutzte diesen Moment und wollte auf ein weiteres Thema aufmerksam machen: „Leere Kleiderschränke“, berichtet er.
„Kinder und jugendliche Flüchtlinge brauchen dringend Winterkleidung. Dicke Mäntel, warme Schuhe, Schals, Mützen – alles Dinge, die warm halten.“ Vor allem Männer ab 16 Jahren brauchen warme Kleidung ab Größe S.
Die 316 Wünsche, die am Weihnachtsbaum im Foyer des Rathauses hängen, können nun erfüllt werden. Damit die bunten Präsente rechtzeitig ihren Platz unter den jeweiligen Bäumen finden, ist der 13. Dezember (vor 16 Uhr) Abgabeschluss. Die Geschenke werden dann am 20. Dezember um 14 Uhr an drei Organisationen (Zentrum für Soziale Arbeit Burtscheid, Maria im Tann und Evangelische Kinder- und Jugendhilfe Aachen-Brand) übergeben.
Wir leben in einer Zeit, in der die Preise steigen. Ob Strom, Lebensmittel oder Glühwein auf dem Aachener Weihnachtsmarkt. Denis Thielen, Repräsentant von Maria im Tann – Zentrum für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe – bleibt positiv gestimmt: „Trotz der hohen Nebenkosten gibt es Bürgerinnen und Bürger, die Kinderaugen zum Leuchten bringen. Bürgermeister Keupen berichtet, dass in den letzten Jahren keine Wünsche mehr am Baum stehen, und sagt bereits nach einer Woche: „Durch Rückfälle wird in der Regel jedes Jahr mindestens ein Kinderwunsch erfüllt.“
Das Besondere am diesjährigen Baum: „Er funktioniert auch ohne Licht, aber er glänzt am besten mit den goldenen Sternen des Kinderparlaments“, sagt Keupen.